Sauberkeit für scharfe Zähne

 In Anwenderbericht

Werkzeuge vor dem Schärfen effizient von Holz- und Harzrückständen befreien: Im Säge-, Hobel- und Leimholzwerk Rubner Holzindustrie Ges.m.b.H. in Rohrbach an der Lafnitz (Stmk.) erfolgt im Vierschichtbetrieb das Nachschärfen der Werkzeuge. Zuvor müssen diese von Sägemehl und Baumharzrückständen befreit werden. Zur Automatisierung dieser zuvor manuell ausgeführten Aufgabe lieferte die MAP PAMMINGER GMBH eine abgestimmte Kombination aus Render-Reinigungsanlage und WIGOL-Prozesschemie. Die Lösung befreite Rubner-Mitarbeiter von einer zeitaufwendigen Tätigkeit, beschleunigte den Reinigungsprozess wesentlich und verbesserte die Umweltbilanz.

Bauen mit Holz liegt im Trend, denn es bietet zahlreiche Vorteile: Der nachwachsende Naturbaustoff muss nicht erst mit hohem Energieaufwand produziert werden. Er hinterlässt einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als andere Baustoffe. Als guter Isolator bietet er zu allen Jahreszeiten einen hervorragenden Wärmeschutz und schafft ein angenehmes Raumklima. Darüber ist der flexible Baustoff stark belastbar und besticht mit einer Langlebigkeit über viele Jahrzehnte.

Innovative Komponenten für nachhaltige Bauten

Längst werden nicht mehr nur Eigenheime oder kleinere Hallen aus Holz gebaut. Architekten schätzen die Möglichkeit, Gebäude mit großen Dachspannweiten und einer breiten Vielfalt an Formen zu realisieren. Ein europaweit führender Hersteller von Gesamtlösungen und Komponenten aufsehenerregende Holzarchitektur, weitgespannte Hallen oder mehrgeschossige Wohn- und Bürogebäude ist die Rubner Holzindustrie Ges.m.b.H. Bauträger setzen wegen der sehr kurzen Bauzeit und der Resistenz gegen Erdbeben oder Tornados auf die Bauteile von Rubner, die im Gegensatz zu Stahl im Brandfall nicht ihre Tragfähigkeit verlieren.

Das Unternehmen ist Teil der südtiroler Rubner-Gruppe und betreibt in Rohrbach an der Lafnitz (Stmk.) das modernste Säge-, Hobel- und Leimholzwerk in Ostösterreich. Dort werden pro Jahr rund 400.000 Festmeter PEFC-zertifiziertes Tannen- und Fichtenholz aus nachhaltig und klimafit bewirtschafteten Wäldern im Wechselgebiet eingeschnitten und zu Holzwerkstoffen für den konstruktiven Holzbau verarbeitet. Als Hauptprodukte fertigt Rubner Holzindustrie Leimbinderlamellen und Konstruktionsrahmenholz.

Stark beanspruchte Werkzeuge

Hauptsächlich durch Schneiden und Hobeln wird das Holz im Sägewerk zerspanend bearbeitet. Die Sägeblätter, Hobelköpfe und Zerspanermesser verlieren dabei ihre Schärfe und müssen nach dem Einsatz in den jeweiligen Bereichen zum Schärfen. „Die Werkzeuge und die zugehörigen Kleinteile werden im Betrieb stark mit Sägemehl und Baumharz verunreinigt“, erklärt Fabio Homor, Leiter Schärftechnik, Rubner Holzindustrie Ges.m.b.H. „Deshalb müssen wir sie vor der Kontrolle auf Risse und Schäden und dem anschließenden Schärfen zerlegen und reinigen.“

Die Schleiferei arbeitet im Vierschichtbetrieb rund um die Uhr, einschließlich einer mannlosen Schicht mit Roboter. Zerlegt und gereinigt wird in zwei Schichten. Die Vermessung der Werkzeuge mit einer Genauigkeit von 2/100 mm bestimmt die zulässige Partikelgröße nach der Reinigung.

Hartnäckige Verunreinigungen

Vor allem das Harz widersetzt sich recht hartnäckig der Reinigung. Deshalb kamen die Teile früher zunächst für einige Zeit in ein Harzlösebecken. Anschließend erledigte ein Mitarbeiter die eigentliche Reinigung mit einer Handbürste. „Die Arbeit war besonders unbeliebt und mit einer gewissen Verletzungsgefahr verbunden“, erinnert sich Fabio Homor. „Zudem kam es durch das eilige Hantieren immer wieder auch zu Sägezahnbrüchen.“

Rubner Holzindustrie hatte daher den naheliegenden Wunsch, auf maschinelle Werkzeugreinigung umzustellen und so besser an den hohen Automatisierungsgrad in der mechanischen Bearbeitung anzupassen.

Auswahl per Test abgesichert

Für die Reinigung von Messern und Kleinteilen verwendete das Unternehmen bereits seit einigen Jahren Reinigungsanlagen vom Typ W 60 des deutschen Herstellers Georg Render GmbH. Das in den Arbeitsplatzmaschinen mit 600 mm Korbdurchmesser mit wässriger Reinigung erzielte Reinigungsergebnis war gut. Deshalb lag es nahe, auch für die Reinigung der größeren Werkzeuge eine ähnliche Lösung näher zu untersuchen.

„Wir ließen uns auf der Holzbearbeitungsfachmesse verschiedene Reinigungsanlagen zeigen“, berichtet Fabio Homor. „Wegen der guten bisherigen Erfahrungen mit den Render-Anlagen wendeten wir uns jedoch zunächst diesem Fabrikat zu.“

Um die Eignung für diese herausfordernde Reinigungsaufgabe zu ermitteln, führten die Werkzeugspezialisten von Rubner Holzindustrie eingehende Versuche mit einer Render-Testanlage durch. Diese hatte die MAP PAMMINGER GMBH als Österreich-Repräsentant der Firma Render zur Verfügung gestellt.

Bis zu 90 % schnellere Reinigung

Nach erfolgreich absolvierten Tests erfolgte Mitte 2020 die Anschaffung einer Render WE 115 mit 1.150 mm Korbdurchmesser. Als Sonderausstattung weist diese eine extra weite Deckelöffnung für die Kranbeladung auf. „In der Reinigungsanlage werden die Werkzeuge gleichzeitig von vertikal angeordneten Punktstrahldüsen und von Fächerdüsen in einem horizontalen Düsenstrang besprüht“, präzisiert Gerald Leeb, Geschäftsführender Gesellschafter der MAP PAMMINGER GMBH. „Getrennte Pumpen für die beiden Düsenstränge sorgen für einen hohen Druck im Reinigungsstrahl.“

Während die Hobelköpfe zur Reinigung direkt im rotierenden Reinigungskorb stehen, befinden sich die Sägeblätter bzw. Segmente in von den Technikern der Rubner Holzindustrie selbst konstruierten und im Haus hergestellten Vorrichtungen. Das macht die Reinigung besonders zeiteffizient.

Ein Reinigungsdurchgang dauert gerade einmal ¼ Stunde, und das vollautomatisch. Mit der früheren Methode hat die Reinigung derselben Menge zwei bis drei Stunden gedauert, da die Teile zunächst für einige Zeit in ein Harzlösebecken eingelegt wurden.

Fabio Homor, Leiter Schärftechnik, Rubner Holzindustrie Ges.m.b.H.

„Ein Reinigungsdurchgang dauert gerade einmal ¼ Stunde und muss nur in seltenen Fällen bei extremer Verschmutzung wiederholt werden“, stellt Fabio Homor klar. „Mit der früheren Methode hat die Reinigung derselben Menge zwei bis drei Stunden gedauert.“ Das bedeutet nicht nur eine Senkung der Reinigungsdauer um 75 bis 90 % und eine entsprechende Erhöhung der Werkzeugverfügbarkeit. Da während der Reinigung niemand anwesend sein muss, haben die Mitarbeiter zudem mehr Zeit für andere Tätigkeiten.

Sauber und umweltfreundlich

„Die Abreinigung der Harzrückstände mit verdoppeltem Strahldruck kann zu einer starken Schaumbildung führen“, weiß Gerald Leeb. Da die Anlage bei zu viel Schaum im Reinigungsraum automatisch abschaltet, wäre das im Betrieb der Anlage hinderlich. „Für die zuverlässige Abreinigung der Harzrückstände ohne zu starke Schaumbildung sorgt das Entfettungskonzentrat von WIGOL.“

In der Reinigungsanlage werden die Werkzeuge gleichzeitig von vertikal angeordneten Punktstrahldüsen und von Fächerdüsen in einem horizontalen Düsenstrang besprüht. Für die zuverlässige Abreinigung der Harzrückstände ohne zu starke Schaumbildung sorgt das passende Reinigungsmittel von WIGOL.

Gerald Leeb, Geschäftsführender Gesellschafter, MAP PAMMINGER GMBH

Quartalsweise erfolgt vorsorglich der Austausch der Reinigungslösung. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, ist die Reinigungsanlage mit einer Abpumpvorrichtung ausgestattet. Diese dient nicht nur zum schnellen Wechsel des Reinigungsmediums, sondern spült zugleich den Waschtank aus und reduziert den Arbeitsaufwand für die Reinigung der Anlage.

Da die Werkzeuge mit einer Medientemperatur von 60 °C gereinigt werden, ist kein zusätzliches Trocknen erforderlich. Die hydromechanisch unterstützte Reinigung bei höherer Temperatur tragen zudem vorteilhaft zur Ökobilanz der Rubner Holzindustrie bei. „Wir konnten durch diese Umstellung den Wasserverbrauch um zwei Drittel senken“, bestätigt Fabio Homor. „Zudem erzielen wir bessere Reinigungsergebnisse mit einem im Vergleich zum früher verwendeten Entharzungsmittel deutlich milderen Reiniger.“

 

 

 

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